Erstmals seit 2008 leben weltweit mehr Menschen in der Stadt als auf dem Land. Und der Megatrend setzt sich fort: Rund um den Globus ziehen Menschen vom Land in die Stadt.
Städte erleben eine Renaissance als Lebens- und Kulturform und werden zu den kulturellen, ökonomischen und kreativen Zentren der Welt (die kreative Stadt). Sie sind die Treiber für wirtschaftliches Wachstum und gesellschaftlichen wie technologischen Fortschritt.
Seit Jahrzehnten findet jedoch Städtewachstum nicht nur in den Kernstädten statt, sondern in den Außenzonen, wo Einkaufszentren, Gewerbegebiete oder Einfamilienhaussiedlungen auf der grünen Wiese entstehen und die Randgemeinden in Konkurrenz zur Stadt treten. Die traditionellen räumlichen, wirtschaftlichen und sozialen Beziehungen zwischen Stadt und Land (Urbanität und Dörflichkeit) verlieren damit ihre Gültigkeit.
Weil durch die Umwandlung des Außenbereichs in Siedlungs- und Verkehrsfläche der Flächenverbrauch weiter ansteigt sowie in den Innenortslagen Leerstand und Funktionsverlust drohen, setzen nun immer mehr Kommunen auf eine Aktivierung der Innenentwicklungspotenziale.
Mögliche Konsequenzen:
- zukunftsorientierte Siedlungs- und Freiräume (Flächenmanagement, Flächenverbrauch und ungünstige Siedlungsstrukturen auf der grünen Wiese vermeiden, Koordinierung der Siedlungs- und Verkehrsentwicklung)
- neue Partnerschaft zwischen Stadt und Land
- Neubelebung der Innenbereiche (alternative Wohn- und Handelskonzepte, neue Einkaufsmöglichkeiten/kleine Spezialisten, Verknüpfung von Off- und Online-Kauf, Mischung von Handel/Gastronomie/Kultur/Wohnen/Arbeiten, hybride Konzepte im Handel und in der Gastronomie, Zwischennutzung und Raum zum Experimentieren, thematische Profilierung des Stadt-/Ortsteils, Platz durch Abriss schaffen, Platz für Radfahrer/Fußgänger/Cafés und Plätze schaffen, urbane Landwirtschaft auf Dächern oder Baulücken, urbane Manufakturen mit hochwertigen Produkten, Thema Ökologie)
- Aufwertung der Wohnattraktivität und Vorzüge gegenüber der Stadt vermarkten (neue Landliebe)